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Wie die Grubenbahn zwischen Domsdorf und Lauchhammer zum Radweg wurde...  

Es ist Spätherbst in Südbrandenburg, Mitte November 2005. Der Herbst war überdurchschnittlich warm und - wie ich fand - länger als üblich.  Vielleicht um die Fertigstellung des neuen Radwegs nicht zu gefährden?
An der Streckenführung kann es nicht gelegen haben, dass es solange gedauert hat, denn das vorhandene alte Gleisbett der stillgelegten Grubenbahn sollte dafür genutzt werden. Der Grubenbahnbetrieb selbst wurde nach der Wende 1991 eingestellt, als die Domsdorfer Brikettfabrik Nr. 62 - die  "Louise" - nach 109 Jahren geschlossen wurde. Sie gehörte zum Braunkohlenkombinat Lauchhammer und bekam bis zuletzt noch täglich mehrere Braunkohlenzüge voller Rohkohle aus dem 40 Kilometer entfernten Tagebau, die in der "Louise" getrocknet und zu hochwertigen Briketts für den Export gepresst wurden. Die Gleise wurden abgebaut, das alte Stellwerk auch und mit der Einstellung der Grubenbahn wurde es auch für die freiwillige Feuerwehr etwas ruhiger. Wie oft hatte es in den heissen Sommern der Lausitz an dieser Strecke gebrannt, ausgelöst durch Funkenflug der Oberleitung. Und selbst im Winter sorgten die Loks in der näheren Umgebung der Strecke für ein Naturschauspiel in klaren  kalten Nächten, wenn sie mit ihren Stromabnehmern die Eiszapfen abstreiften. Die Lichtbogen, die dabei entstanden, waren weithin sichtbar wie ein herannahendes Gewitter.
2002 wurde damit angefangen, die Schadstoffkippe zu versiegeln. Dort wurde jahrzehntelang Giftmüll unter anderem vom Riesaer Stahlwerk unkontrolliert abgekippt, was dazu führte, dass das Tröbitzer Wasserwerk geschlossen werden musste und die Krebs-Sterberate hier im Ort extrem über dem sonstigen Durchschnitt liegt.  Und als sich die daran anschliessende Renaturierung der Tagebaurestlöcher dem Ende näherte, wurde im letzten Sommer mit dem Umbau der Bahnstrecke zu einem Radweg begonnen. Fortsetzung folgt....
Leichter gesagt als getan, eigentlich sollte es schon längst wieder losgehen mit dem Austesten der neuen Strecke, die seit 16.November fertig ist. Leider liegt auch seit diesem Tag ununterbrochen Schnee. Wir haben immerhin fast Mitte März und da ein Großteil der Strecke durch schattige Kiefernwälder führt, ist sie vielleicht erst zu Ostern schneefrei. Es gibt da zwar die ganz Extremen, die sich selbst von solchen Bedingungen nicht abschrecken lassen, aber hier soll's ja mehr um den normalen Radler gehen. Wer sich davon nicht mehr genug gefordert fühlt, der kann ja später immer noch die Transalp - (noch ein Transalp-Link) - oder wenigstens die FichKona in Angriff nehmen.

    Tour nach Hrensko und drumherum